Geistliches Wort

„Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“

Dazu werden wir im Psalm 103 aufgefordert. Die Psalmen sind Gedichte im Alten Testament, die auch vertont wurden. Unser Psalm wird dem König David, dem größten König des Volkes Israel (nach Gott natürlich) zugeschrieben. David kam, damals noch völlig unbedeutend, wegen seiner musiktherapeutischen Fähigkeiten in jungen Jahren an den Hof des Königs Saul. Dort sollte er ihn aufmuntern. Das gelang zu Beginn auch. Leider wurden die beiden mit der Zeit zu erbitterten Feinden. Davids wechselhaftes Schicksal fand besonders populären Eingang in dem Leonard Cohen Stück: „Halleluja“, in dem auch sein Lobpreis auf Gott erwähnt wird.
„Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ Erinnere dich an das Gute, das du erlebt hast! So sang David sich selbst und anderen zu. An das Schlechte müssen wir oft nicht extra erinnert werden, oder? Das Gute, das nicht in Vergessenheit geraten soll, kann sein: ein Telefonat mit der besten Freundin, ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt im Beruf, liebe Unterstützung durch Familie und Freunde, eine gute Ernte im Garten, ein lustiger Gewinn in der Dorftombola, eine geklärte Beziehung. Glücklich, wer auch im vermeintlich Kleinen das Gute und Wertvolle erkennen kann! Man kann sich ruhig abends auch mal Zeit nehmen um sich zu überlegen, was einem im Laufe des Tages an Gutem widerfahren ist. Gutes erfahren gehört ganz eng zusammen mit der Dankbarkeit. Wem hat man was zu verdanken?: Danke an die Mitschülerin fürs Hausaufgaben vorbeibringen, Danke an all die Landwirte, die uns versorgen, Danke an alle, die sich in der Politik engagieren und zu einem guten Miteinander in unserem Land beitragen.
Der Adressat allen Dankes ist für David der Herr, also Gott. David tat es gut, seinen Dank für all das Gute herauszusingen. Und er wusste, gerade auch wenn es ganz schlecht lief, war Gott ihm nahe.
Also: Lobe den Herrn!

Pfarrerin Susanne Willig – Kirchgemeinde Hartha
Pfarrerin Susanne Willig
Pfarrerin Susanne Willig