Geistliches Wort
Loslassen
Eine der wohl der härtesten Erkenntnisse ist: das Leben ist nicht planbar. Früher oder später müssen Menschen sich eingestehen: wir haben nicht alles in der Hand. Wir können wohl unseren kleinen Beitrag dazu leisten, dass dies oder jenes gelingt, aber eine Garantie gibt es nicht. Nicht in der Liebe, nicht in der Familienplanung, nicht im Beruf, nicht in der Gesundheit. Das Leben gleicht einer fortwährenden Übung im Loslassen. Je nach Typ fällt es leichter oder schwerer. Welche Rolle spielt Gott, wenn wir unsere Pläne schmieden? Der Wochenspruch lautet: Alle Eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch. (1. Petrus 5,7). Versuchen Sie das mal ganz bewusst! Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Gott kann helfen, die Sorgen zu tragen. Er hält es mit aus, wenn wir – nach unseren Maßstäben – scheitern. Sorgen werfen – das ist für mich ein aktives Bild. Etwas ganz bewusst abgeben, so wie ich einen Stein zielgenau weit wegschleudere. Wenn meine Pläne sich in Staub auflösen, dann hält Gott es aus, dass ihn meine Wut, Fassungslosigkeit, aber auch mein Unverständnis treffen. Das lässt die Sorgen nicht verschwinden, aber es macht mir bewusst, dass Gott-sei- Dank nicht alles in meiner Hand steht. Astrid Zlotowski, Pfarrerin in Erlau |
