Geistliches Wort
„Alle wollen mein Bestes, aber das gebe ich nicht her.“ Ein Spruch auf einer netten Karte. Was ist ihr „Bestes“? Ihre besondere Begabung, mit der sie punkten können? Und: wenn sie dies gefunden haben, was tun sie damit? Jesus spricht in seinem Jüngerkreis im weitesten Sinne über Betriebsleitung. Wie muss ein guter Manager seinen Job machen? Sein eifriger Mitarbeiter Petrus hakt nach und Jesus schließt mit dem Satz „Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.“ Lk12,48b Mir fällt das „anvertraut“ ins Auge. Auch wenn jemand hart arbeitet, um etwas zu erreichen- sei es materiell oder ideell, ist es keine Selbstverständlichkeit, dass er oder sie die Ressourcen dazu hat. Vieles ist Geschenk, vielleicht wurde mir von anderen etwas zugetraut. Und dafür habe ich dann Verantwortung. Dem eifrigen Mitarbeiter Petrus wurde viel anvertraut. Er sollte die junge Kirche leiten. und wurde doch zum Verräter und Versager. Das war ein schwerer Schlag für ihn, der sich so (selbst)sicher gefühlt hatte. Und doch bekam er von seinem Chef eine neue Chance, erlebte Vergebung und bekam seinen Job zurück, um sich neu zu bewähren und seine Verantwortung wahrzunehmen. Ich wünsche ihnen Weisheit und Achtsamkeit im Umgang mit dem, was ihnen „anvertraut“ ist und das Erleben des Vorschussvertrauens, welches Gott in uns Menschen gelegt hat. Anette Wießler-Enkelmann (Gemeindepädagogin im Oschatzer Land) |
