Alles wird anders…
In ein paar Tagen ist es wieder soweit: Dann ist Johannistag. Es ist der 24. Juni, im Kalender genau gegenüber von Weihnachten gelegen; ein halbes Jahr danach und ein halbes Jahr vor dem Heiligen Abend. Dieser Tag wird vor allem in den Dörfern von den Menschen beachtet. Der Frühling geht kalendarisch in den Sommer über. Und an dem längsten Tagen des Jahres freuen sich die Menschen: Die Zeit des Lichtes ist lang, die Nacht ist kurz. So ist der Johannistag an einem Wendepunkt im Laufe des Jahres. Die Vegetation in der Natur ist auf der Höhe und der Sommer beginnt; alles wächst und gedeiht. Die Urlaubszeit liegt vor uns. Aber von nun an ändert es sich auch, denn die Tage werden kürzer – erst unmerklich, aber doch zunehmend. Und wir Menschen machen uns bewusst, wie wir eingebunden sind in den Lauf der Natur. Biblisch ist der Johannistag auf die Gestalt Johannis des Täufers aus den Evangelien bezogen. Er weist auf Jesus Christus hin und bereitet ihm den Weg. An diesem Johannistag versammeln sich Menschen der Gemeinde vielerorts auf den Friedhöfen im Freien und halten Andacht mit Liedern und Gebeten unter dem Bibelwort, was von Johannes überliefert ist: „Christus muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ Wie gut ist es, sich bewusst zu machen, dass sich Dinge verändern. Oftmals macht es uns Menschen Angst, denn wir wissen oftmals nicht, ob wir mit den Veränderungen zurechtkommen. Die Besinnung auf gleichmäßig ablaufende Dinge in der Natur vermittelt Ruhe und Gewissheit in unserer sprunghaften Zeit. Es ist ein Ankerpunkt in der Zeit. Wie eben in dem Lauf des Jahres mit der Zusage, dass wir Menschen auch in dem Lauf der Welt in Gottes Hand geborgen sind. Auch wenn alles wird anders wird – nicht Willkür bestimmen letztlich die Dinge, sondern ein guter Plan … Gott seid Dank! Arndt Sander, Pfarrer im Mittweidaer Land |
