Geistliches Wort
„Feuer und Eis“ Geistlos zu erscheinen ist ein Schimpfwort. Der Geist dagegen ist attraktiv. Brennende Hoffnung. Begeisterte Herzen. Kluge Einfälle. Dies klingt einladend und verlockend, ja sogar erstrebenswert. Wer will schon ein ewig Gestriger, ein permanenter Nörgler genannt werden. Mit dem Pfingstfest ist ja das Bild der feurigen Zungen verbunden. Die biblische Botschaft möchte die Leidenschaft der Menschen entzünden. Das Feuer des leidenschaftlichen Gottes, will die Menschen erreichen und damit verändern. Der Heilige Geist begeistert. Er macht aber wohl nicht blind und blauäugig. Der Heilige Geist beflügelt die Phantasie, aber er macht uns nicht zu Phantasten. Attraktiv ist der Geist allzumal, weil er voller Liebe und Lebendigkeit ist. Leidenschaft und Hoffnung. Gottes Geist kommt als Überraschung daher: Er verleiht Flügel. Er erhöht aber nicht die Körpertemperatur und bewirkt kein Fieber. Er verleiht wohl leidenschaftliches Handeln, aber keine überhitzten Gemüter und Körper. Der Geist Gottes kühlt eher ab, weil er bei aller Begeisterung doch eine sachliche Basis darstellt. Mit kühlem Kopf und heißen Herzen agieren geisterfüllte Menschen und nicht mit kühlem Herzen und erhitztem Kopf. Der gute Geist Gottes kann als Lebenselixier verstanden: Zur Motivation und zur Inspiration. Der gute Geist Gottes kann als Prinzip verstanden werden: Zur Erneuerung. Feuer und Eis kommen zusammen: Todeskälte und Hoffnung auf Geisterfülltes Leben. Klarheit und Phantasie in der Sprache und in der Hoffnungswelt der feurigen Botschaft. Ich wünsche mir, dass dieser attraktive Geist zu spüren und zu erleben ist, weil er Not tut und guttut. Christof Jochem, evang. Pfarrer in Oschatz, Kirchgemeinde Oschatzer Land |
