Geistliches Wort
„Der kann in den Skat…“ „Auch, dass noch!“, dachte Frau Müller als sie beim Warten an der Kasse auf ihr Handy sah. Sie hatte einen wichtigen Termin in der Schule vergessen. Heute läuft es einfach nicht rund. Dabei wäre das wichtig gewesen, da er so massive Probleme mit der neuen Lehrerin hat. Ja, er ist kein braves, stilles Kind, welches sich nichts zutraut, aber dafür hilft er anderen und setzt sich für andere ein. Sie wollte doch auch noch der Oma etwas vorbeibringen. Sie ärgert sich sehr. Die Schlange an der Kasse wird auch immer länger. Diesen Tag würde sie am liebsten in den Skat drücken. Heute Morgen auf der Arbeit fing es schon an. Die Art und Weise, wie ihr Chef immer vor allen Leuten die Fehler darstellt. Da ist die Mücke schnell der Elefant. Diese Blicke von den Kollegen. Kann alles in den Skat. Natürlich steht sie als Letzte an der Kasse. Es geht einfach nicht vorwärts. Ab in den Skat. Weg damit. Nun müht sie sich schnell die ganzen Waren auf das Band zu bringen. Da sagt der Kassierer – ich komme gleich wieder. Jetzt reichte es ihr: „Davon werde ich auch nicht schneller!“ Da war der berühmte Tropfen zuviel. Aber was ist das? Der Kassierer steht neben ihrem Wagen und hilft ihr beim Auspacken. Ruckzuck ist der Inhalt des vollen Wagens auf dem Band. „viele Hände- schnelles Ende“ hört sie nun vom Kassierer. Sie ist völlig geplättet – so etwas hatte sie noch nicht erlebt. Herzlich bedankt sie sich und schon plaudern beide miteinander. Ihr letzter Blick geht auf den Namen des Kassierers. Der Name passt wunderbar. Hr. Salomon – Frieden bringt er ihr. Ihre Laune ist wie ausgewechselt. Nein, dieser Tag darf nicht in den Skat gedrückt werden. Ganz im Gegenteil. Sie erinnert sich an den Spruch, den sie beim Besuch in der Kirche letzte Woche gelesen hatte: „Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Matthäus 25, 40. Sie lächelt, als sie den Parkplatz verlässt. In ihr macht sich ein warmes, sonniges Gefühl breit. Die Last des Tages trägt sie nicht alleine. Das tut ihr gut. Nein, dieser Tag sollte auf keinem Fall in den Skat gedrückt werden. Sie ist dankbar für diesen Tag. Bleiben Sie behütet! Ihre Silvana Elbel-Ochocki, Gemeinde-u. Religionspädagogin KG Oschatzer Land |
